Projektdaten
Bauherr: privat
Auftraggeber: KP Baumanagement
Händelstraße 16 I 06114 Halle (Saale)
Datum: 03.2015-08.2016
Tätigkeiten in Planungsgemeinschaft mit Architekt Kay Pradler:
Vorentwürfe in Varianten.
Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung.
B-Plan "Heide-Süd"
Das Plangebiet umfasst das Gelände der ehemaligen Kaserne „Heide-Süd“ im Nordwesten der ca. 3 km entfernten Altstadt von Halle (Saale). Übergeordnete B-Plan-Ziele waren zum einen die Revitalisierung der brachliegenden Militärflächen mit verschiedenartig ausgeformten Wohnbereichen, zum anderen die Schaffung von Grünverbindungen und Vernetzung von Landschaftsräumen: von der Saaleaue mit Peißnitzinsel – über den Landschaftspark Weinbergwiesen – bis zum Naherholungsgebiet Dölauer Heide.
Ovato-Grundstücke
Am südlichen Rand verzahnen „Ovatos“ als separate, vollständig von öffentlichen Grünflächen umgebene, oval zugeschnittene Grundstücke das B-Plan-Gebiet mit dem Landschaftspark „Weinbergwiesen“ und lassen diesen ins Wohngebiet hineinwirken.
Die Grundstückseinrahmungen mit durchgängigen Hecken aus Laubgehölzen dienen dabei eher der Biotopvernetzung, als dem Sichtschutz vor Spaziergängern.
Um die Wahrung der Privatsphäre der Familie in optimalen Einklang mit ihrem Wunsch nach möglichst viel Öffnung zur Natur zu bringen, waren im ursprünglichen Entwurf vor den Balkonbrüstungen und Terrassen individuell verstellbare Schiebeelemente vorgesehen (die leider im Rahmen der Bauausführung entfielen).
Entwurfskonzept Einfamilienhaus
Obgleich durch die Stadt Halle (Saale) eine vollständige Altlastensanierung mit großflächigem Bodenaustausch und hydraulischer Grundwassersanierung erfolgte, waren im Entwurfskonzept besondere bauliche Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz zu beachten.
Der Errichtung eines Kellergeschosses stand beispielsweise die Gefahr der Ausgasung restlicher Kohlenwasserstoffe aus dem Grundwasser entgegen, so dass der Haustechnikraum sowie alle Abstell- und Aufbewahrungsräume im Erdgeschoss untergebracht und weitere Stauräume durch Einbauschränke geschaffen wurden.
Die so erweiterte Gebäudetiefe und Grundfläche des Hauses wird durch eine Galerie mit Lichtkuppel aufgebrochen, die gleichzeitig als kommunikatives Herzstück die verschiedenen Wohnbereiche der Familie miteinander verbindet und gliedert.
Als weitere Vorgaben aus dem B-Plan wurden darüber hinaus aufgegriffen:
- Nutzung von Solarenergie
- extensive Dachbegrünung zur Schaffung von Trittsteinbiotopen und Verbesserung des Mikroklimas (Senken von Extremtemperaturen) sowie zur Verzögerung des Regenwasserabflusses
- Zisterne zur Speicherung und Nutzung des anfallenden Niederschlagswassers (Brauchwasserverwendung) sowie seine Rückhaltung und verzögerte Abgabe von Überschüssen bei Starkregenereignissen über ein offenes Muldensystem an den umgebenden Naturraum und den natürlichen Wasserkreislauf.